Warum eine Operation?
Sind die Kiefer unterschiedlich stark gewachsen, so muss, unabhängig von den Zahnfehlstellungen in den einzelnen Kiefern, eine Angleichung der Kiefer zueinander stattfinden. Dies erzielt man bei Kindern und Jugendlichen, indem man das körpereigene Wachstum ausnutzt und umlenkt. Bei Erwachsenen findet kein Wachstum mehr statt. Deshalb müssen die Kiefer operativ zueinander richtig eingestellt werden.
Das Ziel der kieferorthopädischen Behandlung und der sich anschließenden Operation ist eine harmonische Kaudruckverteilung auf alle Zähne und eine korrekte Funktion der Kiefergelenke.
Bei Fehlbelastungen kann es ohne Behandlung zu frühzeitigen Schäden am Zahnhalteapparat und zum frühzeitigen Verlust sowohl der oberen als auch der unteren Frontzähne kommen. Aufgrund einer langjährigen Fehlbisslage können vorzeitige Verschleißerscheinungen an den Kiefergelenken auftreten.
Kieferorthopädische Behandlung
Mit Hilfe einer festen Spange (Bänder, Brackets und Bogen) werden die Zähne in ihrer Position so verändert, dass anschließend durch die Operation ein gesicherter Zusammenbiss erreicht werden kann. Diese kieferorthopädische Behandlung ist nur dann erfolgreich, wenn sich die geplante Operation anschließt, da sonst die Zähne nicht stabil abgestützt sind und in ihre Ausgangssituation zurückwandern würden.
Die Dauer der kieferorthopädischen Behandlung vor der Operation ist abhängig vom Schweregrad der Zahnfehlstellung und der Gesundheit des Zahnhalteapparates.
Nach der Operation erfolgt die Feineinstellung der Zähne zueinander, sodass eine optimale Abstützung der Zähne zueinander gewährleistet wird.
Die Operation
Nachdem die kieferorthopädische Vorbehandlung abgeschlossen ist, wird gemeinsam mit dem Kieferchirurgen ein Besprechungstermin vereinbart. Es folgen nun mehrere Termine, an denen Abdrücke von den Zähnen gemacht werden und eine Registrierung der Kiefer. Es wird eine detaillierte Operationsplanung durchgeführt, denn der Vorteil bei dieser Art von Operationen liegt ja in der weitgehenden Planbarkeit des Eingriffes.
Wenn der Operationstermin feststeht, erfolgt die Aufnahme im Krankenhaus. Der stationäre Aufenthalt beträgt im Durchschnitt ungefähr eine Woche.
Die Umstellung der Kiefer erfolgt durch die Mundhöhle, sodass keine Narben im Gesicht von außen sichtbar sind.
Diese Art von Operationen im Kiefer- Gesichtsbereich wird seit sehr langer Zeit durchgeführt und stellt ein Verfahren dar, dessen Durchführung auf einer großen Routine und Erfahrung beruht.
Dennoch gibt es, wie bei jedem anderen chirurgischen Eingriff, einige Operationsrisiken. Hierüber werden Sie aber der behandelnde Arzt und der Narkosearzt gesondert noch einmal aufklären.
Die Dauer der Operation ist ungefähr 1-2 Stunden, wenn ein Kiefer operiert wird, ca. 3 Stunden, wenn beide Kiefer umgestellt werden müssen.
Die Einstellung der Kiefer in ihre neue Position erfolgt über einen Kunststoffsplint, der zwischen die Zahnreihe eingelegt wird und über den der Oberkiefer und der Unterkiefer miteinander verbunden sind. Dieser Verbund ist anfangs aus Draht, sodass Sie direkt nach der Operation den Mund nicht öffnen können. Diese Fixation bleibt für einige Tage bestehen. Anschließend werden Gummizüge, die beide Kiefer miteinander verbinden und die Sie selber einhängen können, eingesetzt.
Es dauert ungefähr 6 Wochen bis Sie wieder harte Sachen kauen dürfen, während dieser Zeit muss der Knochen zusammenheilen. Diese Phase ist sehr wichtig für den Erfolg der Behandlung. Der Kunststoffsplint muss während dieser Zeit konsequent getragen werden. Dazu werden Sie aber eine genaue Anleitung bekommen.
Nach der Operation kommt es im Gesicht zu Schwellungen. Das vollständige Abklingen der Schwellungen kann sich über mehrere Wochen erstrecken.
In den ersten Tagen nach dem Eingriff sollten Sie nicht rauchen, keinen Alkohol und Bohnenkaffee trinken. Auch körperliche Anstrengungen sollten vermieden werden.
Bitte fragen Sie uns nach allem, was Ihnen wichtig erscheint!